Ich bin Diana, Baujahr 1982 und schreibe sozialkritische Romane. Die Geschichte, wie ich zum Schreiben kam, ist ziemlich schnell erzählt: Ich stamme aus einer Patchwork-Familie und verbrachte den Großteil meiner Kindheit gemeinsam mit meiner Mutter und deren Lebensabschnittsgefährten in einem Plattenbau in einer sachsen-anhaltinischen Kleinstadt. 

An einem sonnigen Sonntag (ich war 11 Jahre alt) wäre ich dem Plattenbaucharme gern für ein paar Stunden entflohen und fragte meine Eltern, ob wir etwas unternehmen wollen. Die Antwort lautete wie so oft: "Nein!". Also verzog ich mich schmollend in mein Zimmer und setzte mich an meinen absoluten Lieblingsplatz; die Heizung. Aus einer Laune heraus kramte ich schließlich ein paar leere Schulhefte hervor und füllte sie mit Krimis. Meine ersten Kurzgeschichten entstanden. Ich zeigte die Heftchen zunächst meiner besten Freundin und kurze Zeit später flogen sie durch die ganze Schule. Sogar einige Lehrer sprachen mich auf meine geistigen Ergüsse an und motivierten mich, weiterzuschreiben. Angestachelt durch so viel Lob und Anerkennung erfand ich immer neue Geschichten und fand mich kurze Zeit später in der Schülerzeitung wieder. 

Irgendwann verebbte jedoch meine Lust am Schreiben und ich brachte erst wieder ein paar Zeilen zu Papier, als meine Mutter ganz plötzlich verstarb. Ich verpackte all meine Emotionen in einen langen Abschiedsbrief, den ich an ihrem Grab vorlas. Von diesem Tag an hielt ich am Schreiben fest, es gehörte quasi zu meinem Leben. Bis heute.